Jüdische Stimmen aus Deutschland
»Die elf Autoren, zwischen 1949 und 1996 an Orten wie Charkow, Los Angeles, Odessa, Weil am Rhein, Jerusalem, Taschkent, Brüssel, Boston oder Alexejewka (Kirgistan) geboren, sind, wie man sagt, in der Welt herumgekommen. Sie arbeiten als Unternehmer, IT-Spezialist, Journalist, Ingenieur, Dozent, Ärztin, Wissenschaftler; die meisten haben Kinder und einen deutschen Pass.
Was also >treibt< diese Leute in eine Partei, die nach den Erkenntnissen eminenter Drauf- und Durchblicker wie Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) oder Michael Roth (SPD) den >parlamentarischen Arm des Rechtsextremismus< bildet und nach der mit der Kanzlerin abgesprochenen Ansicht des CDU-Generalsekretärs Paul Ziemiak längst die NPD als diensttuende deutsche Nazipartei abgelöst hat? Die total überraschende Antwort lautet: Es ist die Ausbreitung des Islam und damit der muslimischen Judenfeindschaft nach bzw. in Europa.
Ausdehnung der No-go-Areas für Juden
Bereits im Vorwort versichert Artur Abramovych, Student der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft und stellvertretender Bundesvorsitzender der JAfD (Juden in der AfD), dass es den Autoren auch darum gehe, >das Deutungsmonopol des Zentralrats in seine Schranken zu verweisen<.
Von einem >Zentralrat der Hofjuden<, der heute darüber entscheide, >welche Juden rein und welche unrein sind<, spricht recht unflätig gar Ollie Weksler, der als Kontingentflüchtling nach Deutschland einwanderte - Informatiker, Webdesigner und ehedem Robotik-Student in Moskau.
>Jüdische Schüler, die gemobbt werden, Kippah-Träger, die angefeindet werden, Rabbiner, die auf offener Straße zusammengeschlagen werden, Polizeischutz für Synagogen und jüdische Gemeindehäuser, die Ermordung des jüdischen Mädchens Susanna, deren Tod im muslimischen Umfeld des Täters bejubelt wurde<, fasst Fuhl die Lage in Deutschland zusammen.
Über Jahrzehnte seien >das religiöse Christentum und das Judentum< von den intellektuellen Wortführern der Postachtundsechziger-Republik >auf das heftigste< kritisiert worden, notiert wiederum Krauskopf. >Den Islam aber schlossen diese Menschen ins Herz<. Der Islam war in der Tat eine Herzenssache für deutsche und vor allem französische Linksintellektuelle in den romantischen Zeiten der Neuen Linken.« Michael Klonovsky, ehem. Chefredaktion Focus