Warum nicht jede Angst eine seelische Ursache hat
Viele Ängste sind gar keine »Kopfsache«, die durch seelische Traumata oder ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern verursacht wird und neurologische Spuren im Gehirn hinterlässt. Ganz im Gegenteil: Immer mehr Studien und Untersuchungen zeigen, dass die Ursachen oft an anderer Stelle im Körper zu finden sind.
Die ganzheitlich arbeitende Psychiaterin Ellen Vora erklärt, warum Angststörungen eine Krankheit sind, die im ganzen Körper entsteht, nicht nur im Kopf. Häufig tarnt sich ein körperliches Ungleichgewicht nämlich als »unechte« Angst: Magenschmerzen, ein benebeltes Gehirn oder Nervosität sind dann Beschwerden, die tatsächlich »nur« auf biologische Reaktionsmuster zurückzuführen sind - nicht auf eine echte seelische Not. Verursacht werden diese beispielsweise durch chronische Entzündungen, Unverträglichkeiten und Ernährungsfehler oder die Dauernutzung von elektronischen Geräten, deren blaues Licht uns buchstäblich den Schlaf raubt.
Diese echten Symptome der »unechten Angst« lassen sich erfolgreich behandeln. Sind unsere körperlichen Bedürfnisse erfüllt, bleiben nur wenige »echte« Ängste zurück, die wie ein innerer Kompass dabei helfen, uns neu zu orientieren, wenn wir den Überblick verloren haben. Sie sind ein deutlicher Hinweis darauf, was genau in seelischer Hinsicht aus dem Gleichgewicht geraten ist, im Leben, in Beziehungen, in der Welt, und sie geben die Richtung vor für einen Weg, auf dem wir gesund werden und wachsen können.