Über die Kunst, sich nicht selbst zu täuschen
Was auch immer in den Nachrichten kommt, eines ist sicher: Wir scheitern zunehmend daran, uns ein objektives Bild der Realität zu machen. Während uns die »Breaking News« aus aller Welt in Atem halten, verlieren wir die wirklich wichtigen Veränderungen der Gesellschaft aus dem Blick: die negativen Folgen der Digitalisierung, die zunehmende Überwachung, die enger werdenden Grenzen der Meinungsfreiheit.
Der Physiker, Jurist und Kognitionsforscher Alexander Unzicker analysiert die Herausforderungen für unser Denken im postfaktischen Zeitalter und schafft Orientierung im großen Durcheinander. Vor allem aber fordert er von uns allen den Mut, selbstbewusst und frei den eigenen Verstand zu gebrauchen.
Digitale Vermüllung: Die Gehirne der Menschen werden mit wertlosen Inhalten gefüllt.
So viel Müll wie wir unserem Geist zumuten, würden wir nie in unseren Körper hineinlassen. Dass dadurch unser Gehirn unwiderruflich geschädigt werden kann, sehen weder wir Konsumenten noch die Nachrichten-»Produzenten«, die ein Geschäftsinteresse daran haben, uns süchtig zu machen. Die Fülle des Banalen schadet jedoch unserer geistigen Gesundheit! Die Schädigung des kollektiven Bewusstseins ist gegenüber unserer Zukunft so verantwortungslos wie die des Weltklimas. Welche Auswirkungen die mentale Fehlernährung der modernen Informationsgesellschaft auf die Menschheit hat, ist kaum jemandem wirklich bewusst.
Wir leben im Zeitalter der totalen Kontrolle: Der weltweite Überwachungsstaat ist Realität!
Das Ende der Privatsphäre ist keine Bagatelle. Wer sich beobachtet weiß, verändert sein Verhalten - und zwar im Sinne von mehr Konformität. Dies haben zahlreiche Studien mittlerweile bestätigt. Wenn wir das Schnüffel-Regime der Geheimdienste nicht abschütteln, werden wir erleben müssen, wie nicht nur die Gesellschaft als Ganzes, sondern auch die Seele jedes Einzelnen im Interesse der Macht deformiert wird.
Ein bereicherndes und aufschlussreiches Werk - eine klare Leseempfehlung!